Der bekannte Filmregisseur Max Ophüls wurde 1902 als Max Oppenheimer in der Sulzbachstr. 12
in der Stadt St. Johann geboren. Er schrieb in "Spiel im Dasein" (Memoiren von Max Ophüls): "Mein Leben hat sich in vielen Wohnungen abgespielt.
Geboren wurde ich in der Sulzbachstraße in Saarbrücken...".
Durch Vertrag vom 5. Dezember 1908 wurden die selbstständigen Städte Saarbrücken,
St. Johann und Malstatt-Burbach erst mit Wirkung vom 1. April 1909 zu einer Stadt mit dem Namen Saarbrücken vereinigt.
Mit sieben Jahren zog die Familie in die Försterstraße 15 im Nauwieser Viertel, heute ist es die Nummer 43.
Die heutige Nummer 15, gegenüber dem (Buchladen)
trägt eine Gedenktafel zu Max Ophüls und zu dem Jugendhaus in der 43.
Warum die Gedenktafel an diesem Haus hängt ist unklar. Hier wohnte nie ein Oppenheimer.
Max Ophüls schrieb in "Spiel im Dasein": "Als ich sieben Jahre alt war, zogen wir in eine Villa in der Försterstraße.
Sie lag auf einem Berg und meine Schule (Otto-Hahn-Gymnasium am Landwehrplatz) fünf Minuten Wegs nach unten im Tal".
Die Villa liegt in der nähe der Schumannstaße auf dem Rotenberg leicht erhöht.
Sein Vater, der Kaufmann Leopold Oppenheimer, ist verheiratet mit Helene, geb. Bamberger.
Leopold führt in der Bahnhofstraße 36 seit 1901 die Firma Bamberger & Hertz seines Schwiegervaters, die ab 1903
Welthaus für Herren- und Knabengarderobe heißt. 1912 kommt eine Filiale in der Bahnhofstraße 63 hinzu.
Obwohl sein jüdischer Vater Leopold Oppenheimer eine Karriere in der Textilbranche für ihn vorgesehen hatte,
verließ Max mit 20 Jahren das Saarland, um zunächst Schauspieler und später Regisseur zu werden.
Der Durchbruch gelang ihm dann mit der Verfilmung von Arthur Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“.
Seine Karriere führte ihn durch ganz Deutschland, bis er 1933 aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten
(nach einem Aufenthalt in Saabrücken) über Paris nach Amerika flüchten musste. Max Ophüls starb 1957 in Hamburg.
Max-Ophüls gehört zu den sehr bekannten Persönlichkeiten, die im Nauwieser Viertel lebten.
1980 wurde nach dem Regisseur das bekannte Festival Max-Ophüls-Preis benannt. Ein Festival für den
deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Wie jedes Jahr wird mit der "Blauen Stunde" traditionell die
Filmfestival-Saison in Saarbrücken eingeläutet. Mit ihr startet auch der Kartenvorverkauf.
Mehrt zum Max-Ophüls-Preis
Übrigens wird das Nauwieser Viertel im Buch "Spiel im Dasein" nicht genannt.
Süden: Stephanstraße/Großherzog-Friedrich-Straße
Westen: Dudweiler Straße
Norden: Bahnstrecke zwischen Dudweiler Straße und Martin-Luther-Straße
Osten: Egon-Reinert-Straße