2021 sieht die Fasade der Deutsche Rentenversicherung aus, als wäre sie vom Künstler Cristo eingepackt worden.
Der Grund der Verpackung war, dass das 1951/1952 von den Architekten Hans Bert Baur,
( u.a. Französische Botschaft in Saarbrücken), Karl Kremer und Jacob Quirin
(u. a. Die Kirche St. Ursula in SB, Zweiter Bauabschnitts Stadtbad)
errichtete und denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude
einer Grundsanierung unterzogen werden musste.
Das Gebäude, welches heute gerade noch so im Distrikt 132 Nauwieserviertel steht, hatte Sanierungsbedarf.
Es ging um die Gebäudesubstanz, weitere Brandschutzmaßnahmen und den Austausch veralteter Haustechnik.
Dabei wurde das Innere des Gebäudes erneuert, aber die für die Nachkriegszeit charakteristischen
Merkmale der Außenfassade blieben erhalten. Allen bekannt ist das Klinkergebäude vor allem als LVA,
also Landesversicherungsanstalt. Denn so nannte man das Gebäude bis 2005. Das LVA-Parkhaus wurde
1985 gebaut.
Und auch mit Kunst hat es etwas zu tun, denn das Kunst-am-Bau-Objekt
ist ausgestattet mit dem Wandrelief von Theo Siegle, dem Bleiglasfenster von Nikolaus Josef Schmitt und
mit Mosaiken von Fritz Zolnhofer (Mosaik Stadtbad).
Diese Schätze waren von Anfang an in die Architektur mit eingeplant und sind damit aus dem Jahr 1952.
Fritz Zolnhofer war deutscher Maler. Er wurde 1896 in Wolfstein (Pfalz) geboren und kam 1931 nach Saarbrücken.
Hier starb er im Jahr 1965.
Vielen bekannt ist die weit sichtbare Plastik aus Betonguss von Theo Siegle, die direkt neben dem Haupteingang an der Fassade
des Gebäudes zu sehen ist. Eine liegende Frau mit einem Tuch um ihren Körper, in der linken Hand hält sie ein Gefäß.
Um die Ecke an der Front zur Martin-Luther-Straße
sind die Wappen der Landkreise des Saarlandes. Das siebente ist wohl die Wappenrose von St. Johann.
Wenige Jahre zuvor bis 1951 hieß der Teil, der heute Martin-Luther-Straße heißt, noch Nauwieserstraße.
Diese endete damals demnach noch am Anfang der Scheidterstraße bei der Bahnunterführung. Die Umbennenung in Andenken
an Martin Luther war sicher wegen der Wartburg, das Gemeindehaus für die evangelische Kirchengemeinde
St. Johann, welches 1927 bis 1928 in der Nauwieserstraße 75 fertig gestellt wurde.
Damals gab es auch noch keine Egon-Reinert-Straße. Lange war an der Stelle nur ein Schotterweg
der als "Verlängerung der "Paul-Marien-Straße" verstanden wurden. Dann findet man
hier auf Stadtpänen (1963) die "Bruchwiesenstraße".
Die Egon-Reinert-Straße führt 1963 von circa Sachsenweg rechts herum
in den heutigen Hessenweg. Geht man in der Zeit etwas zurück, dann gehörte
die LVA zum Bezirk 38 Wartburg. Auf den alten Karten ist es Flur (Tractus) 12
"In den untersten Bruchwiesen" Zone 2.
Die erste LVA für das Saarland erhielten die Saarländer 1922. Sie fand man in den Räumen
des Saarbrücker Schlosses.
Weitere Gebäude werden auf diesem Webauftritt folgen.
Ihr findet dann eine Verlinkung u.a. in der Liste der Gebäude.
Süden: Stephanstraße/Großherzog-Friedrich-Straße
Westen: Dudweiler Straße
Norden: Bahnstrecke zwischen Dudweiler Straße und Martin-Luther-Straße
Osten: Egon-Reinert-Straße